Mein Neujahrsgruß

Meine lieben Leser, Freunde, Bekannte und Familie

Ich möchten Euch auf diesen Weg Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr wünschen. 

Möge das nächste Jahr für Dich/ Euch ein besonderes werden. 

 

Ein Jahr voller schöner Momente, Liebe und Zuversicht. 

   

Dies ist mein 2. Weihnachtsfest mit der Diagnose ALS. Vielleicht ist es eine gute Zeit zurück zuschauen und sich an einige Momente zu erinnern!

 Wenn ich auf die vergangenen Jahre zurücksehe, denke ich als erstes an den Moment der Diagnose. Ich habe sie zwar gehört, aber nicht verstanden. Immer wieder kam die Hoffnung und der große Wunsch durch “Es könnte etwas anderes sein”. 

Die nächsten Monate waren gekennzeichnet von Veränderung. Neue Hilfsmittel, neue Situationen und immer wieder war das Motto : ANNEHMEN und das Beste daraus machen! Nur den Mut und die Hoffnung nicht verlieren. Ich nahm den Kampf an und versuchte mich nicht unterkriegen zu lassen. Rückblickend muss ich sagen das ich das Ganze erstaunlich gut gemeistert habe. Zwischenzeitlich hatte ich sogar mal das Gefühl einen Stillstand zu erleben. Dies war einer der wenigen wirklich großen Glücksmomente im Verlauf dieser Krankheit. Oft hatte ich das Gefühl auf einem verlassenen Kriegsschauplatz zu stehen. Am Ende meiner Kräfte vom Kampf und um mich herum lagen die Trümmer und Leichen der Vergangenheit, die Ruinen meines Lebens. Ich sah auf diesen Schauplatz herab und sah um mich herum finanziellen Ruin, Hilflosigkeit, Chaos, Sorgen und meinen immer schwächer werdenden Körper. Durch diese Kraftlosigkeit habe ich gelernt das Schwert des Kampfes ab und an abzulegen um Kraft zu schöpfen. Viele Momente habe ich damit verbracht zu denken “hätte ich doch nur”, “könnte ich doch nur” . Aber meine Familie und meine Freunde gaben mir Kraft. 

Im August 2009, eher aus Langeweile, begann ich eine Homepage zu bauen. Zu der Zeit brauchte ich schon einige Hilfe. Meine größte Sorge waren meine Kinder. Sie waren (sind) doch noch so klein! Etwa Zeitgleich begann ich mich intensiv mit der Krankheit zu beschäftigen. Ich entschloss mich dazu, ein öffentliches Tagebuch zu schreiben. Natürlich wollte ich vorallem über die Krankheit informieren, aber ich wollte auch aufzeigen wie diese Krankheit einen Menschen verändert! Ich war viel Jünger als in den Statistiken und habe drei Kinder. Ich wollte ehrlich sein und meine Leser auch an meinem Gefühlsleben teilhaben lassen. Dadurch sind rückblickend sicherlich auch einige hitzige Einträge enstanden. Aber sie spiegeln alle, ob nun direkt im Bezug auf die Krankheit oder eben nicht meine Stimmung wieder und die Umstände meines Lebens. Ich hätte niemals gedacht so viele Rückmeldungen zu bekommen. So viele Betroffene haben sich bei mir gemeldet und einige rege E-mailkontakte haben sich ergeben und ich habe neue Freunde gefunden. Und natürlich wünsche ich mir auch das Du neue Kontakte durch meine Homepage knüpfen konntest. Einige aus unserer Mitte sind bereits gegangen, aber sie werden in Erinnerung bleiben. 

Unvergessen, im Laufe meiner “ALS-Karriere” bleiben natürlich die Drehtage mit dem Team von Stern TV, die Treffen der Angehörigen und Betroffenen bei den Lienau´s und der Urlaub im Disneyland Paris. Und leider auch unvergessen bleibt der Besuch bei einer Neurologin und bei Dr. Winkler, die leider, leider, leider die Diagnose bestätigten. Dennoch bin ich froh in Dr. Winkler einen sehr guten Neurologen gefunden zu haben der mich betreut. Unvergessen bleibt aber auch das Angagement meines Hausarztes, ohne den ich wahrscheinlich schon den Mut verloren hätte. Unvergessen bleibt auch der Benefiz-Abend und die Unterstützung unserer Gemeinde in Hamburg ganz besonders duch Pastor Mauricío. Ich bin dankbar für meinen recht langsamen Verlauf (der mir trotzdem noch zu schnell geht), für Eure E-Mails, Grußkarten, Gästebucheinträge, für eure Leservorstellung das aktive mitmachen bei den Umfragen, der ALS-Karte und den ALS- Knoten. Durch Euch habe ich das Gefühl immernoch wichtig und wertvoll zu sein. Ein Mensch der etwas bewirkt und Jemanden berührt. 

Und zu guter Letzt: Meine Familie! Wo wäre ich nur ohne sie? Es war eine schwere Zeit und sie wird wahrscheinlich schwer bleiben. Mit vielen Tiefen und intensiven und kostbaren Höhen. Aber mit der Gewissheit das wir uns Lieben werden wir alles durchstehen. 

Ich wünsche Euch allen, Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Möge das nächste Jahr Dein persönliches Glücksjahr werden. Möge Gott an Deiner Seite sein und Menschen die Dich lieben. 

Eure Sabine 

23.12.2010

   

   

    

One Response to Mein Neujahrsgruß

  1. Moni says:

    Hallo Sabine und Familie ich wünsche Euch eine besinnliche Weihnachten und einen Guten Rutsch ins neue Jahr. Für das neue Jahr wünsche ich Euch vorallem Gesundheit und viele schöne Stunden , in den

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